Am Morgen bemerkten wir, dass unser Schlafplatz direkt in der Einflugschneise des Flughafens von Stockholm lag. Zum Glück hörte man die Jumbos durch unsere Standheizung nicht. Nach dem Frühstück ging es auch schon los und zwar mit einer kleinen Ehrenrunde, da wir unseren Kaffeekocher am Schlafplatz vergessen hatten, aber egal.
Die Route heute ging bis nach Tingsryd auf einen Campingplatz direkt am See. Auf dem Weg dorthin stoppten wir aber noch kurz in Vimmerby im Motocross Museum eines privaten Sammlers. Auch für einen nicht Motorradfahrer war es sehr eindrucksvoll, wie viele Maschinen aus unterschiedlichen Epochen sich dort in perfektem Zustand befanden. Nach dem Schneechaos von gestern freuten wir uns über halbwegs geräumte Straßen und waren doch überrascht wie weit der Schnee in den Süden reicht. Auf dem Campingplatz duschten wir erst einmal ausgiebig und gingen nach dem Essen schlafen.
Am Folgetag stand ein Besuch auf dem Autofriedhof bei Ryd an. Bei der BSC fuhren wir zum falschen Ryd und konnten diesen Platz nicht sehen, daher stand er heute auf dem Plan. Im Wald angekommen stellten wir schnell fest dass es echt gut war den Platz erst heute zu besuchen, da wir die Einzigen waren und das Ganze in aller Ruhe genießen konnten. In diesem Waldstück stehen ca. 150 Karossen die langsam verrotten. Ein Schwede hat hier eine Art Schrottplatz angefangen und die Autos als Ersatzteilspender benutzt. Die Autos sind unterschiedlich stark verrottet und demontiert. Deutlich wird nur, dass der Kabelbaum am Zündschloss das Teil ist, das am längsten braucht um zu verrotten. Mit der tiefstehenden Sonne, die durch die Bäume strahlte, entstand auch eine sehr coole Stimmung.
Nach diesem Besuch ging es dann direkt nach Malmö und über die Öresundbrücke nach Dänemark. Von hier fuhren wir auf direktem Weg nach Rodby zur Fähre nach Fehmarn und da sind wir wieder auf dem gleichen Stellplatz wie am ersten Abend der Reise. Morgen steht nun die letzte Etappe, die Fahrt durch Deutschland, auf dem Plan. Wir sind gespannt, ob wir jetzt, am letzten Tag, noch unsere Schneeketten brauchen und wie es bei Schneefall in „good old germany“ zugeht. Wie es richtig geht haben wir ja die letzten Wochen gesehen.
Nun aber auf in die Stadt und einen leckeren Burger essen und ein paar bezahlbare Bier trinken.
Nach einem letzten Abend mit Polarlichter in Kiruna, starteten wir die Heimreise am Montag. Es liegen ja nur ca. 3000km vor uns. Doch bevor es los ging sind wir noch einmal in die Stadt gefahren, um eventuell das Radio zu ersetzten, leider ohne Erfolg.
Die Strecke nach Lulea war sehr gut zu fahren, nur leider etwas eintönig. Lange gerade aus, links und rechts Bäume und Schnee und das alles ohne Musik. Das einzige Highlight war die Sonne, die wir nach über einer Woche das erste Mal gesehen haben.
In Lulea angekommen hatten wir Glück und fanden einen Media Markt und einen weiteren Elektrogroßhandel, hier kauften wir uns eine Bluetooth Box, um etwas Musik zu haben. Ohne Musik zu fahren ist und bleibt keine Alternative. Als Ziel an diesem Tag setzten wir uns Umea.
Der Dienstag startete etwas später als geplant, aber ein wenig länger schlafen muss auch mal sein. Nach dem wir dann noch kurz einkaufen waren ging es auch schon in Richtung Stockholm. Auf der Fahrt sind uns immer wieder LKWs mit Schnee auf der Motorhaube aufgefallen. Beim Tankstopp kam dann ein Schwede und fragte, ob wir Richtung Süden wollen. Als wir mit ja antworteten warnte er uns vor einem Schneechaos bis Uppsala. Der gute Mann sollte recht behalten nach kurzer Zeit fing es an zu schneien und das ordentlich. Zeitweise konnten wir nicht schneller als 40 km/h fahren, aber alles ging gut. Nur der zweite Tankstopp an diesem Tag war etwas kurios. Hinter der Tankklappe hatte sich sehr viel Schnee gesammelt, den wir erst mal wegklopfen mussten, um tanken zu können. Kurz vor Stockholm fanden wir dann auch schon wieder unseren Schlafplatz.
Heute machten wir auch den Hattrick der Mautbrücken in Schweden komplett. Nach der Öresundbrucke und der Motalabrücke die wir bei der BSC schon überquerten kam heute noch die dritte und letzte mautpflichtige Brücke dazu: die Sundsvallbrücke. Mit sagenhaften 9SEK also ca. 80cent gerade so verschmerzbar.
Nach der morgendlichen Routine ging es wieder auf die Straße, Ziel Kiruna. Die Etappe war mit knapp 200km nicht wirklich lang, da die Route über eine Passstraße nach Schweden führte, planten wir genug Zeit ein. Die Straße entwickelte sich, umso höher wir kamen, zu einer gleichmäßigen Eispiste, die in einem guten Zustand war. Die eingebrachten Längsrillen boten guten Seitenhalt, doch durch die vielen Anstiege und Gefälle fuhren wir sehr vorsichtig und langsam. Bis Kiruna schafften wir es selten über die 50km/h.
Gegen Nachmittag näherten wir uns Kiruna, der nördlichsten Stadt in Schweden. Früh konnten wir schon die Skipiste und die Erzmine sehen, die das Stadtbild prägen. Unser genaues Ziel in Kiruna war das Camp Alta, das etwas außerhalb von Kiruna liegt und dadurch optimale Bedingungen bietet um Polarlichter zu sehen. Außerdem hatten wir hier einen Standplatz mit Stromanschluss und Duschen.
Am Abend stand nur noch essen und warten auf dem Programm. Warten auf die Polarlichter, die laut Vorhersage an diesem Abend sehr stark sein sollten.
Bei einem Blick nach draußen zeigten sich die ersten grünen Streifen am Himmel und wir gingen raus. Von da an wurde es immer besser, die Polarlichter wurden immer stärker und farbenfroher. Sie wechselten die Farben von grün zu violett, sie tanzten in Kronenform über unseren Köpfen und erhellten den Himmel. Ein atemberaubender Moment der schwer in Worte zu fassen ist. Nach über einer halben Stunde zog dann leider eine Wolke über das Camp und beendete das Schauspiel, bis in die Nacht beobachteten wir den Himmel, ob sich nochmal ein Loch in der Wolkendecke auftut, doch leider gab es keine Lücke mehr.
Der erste Tag in Kiruna startete früh am Morgen, wir hatten eine Schneemobiltour mit dem Besuch des Ice Hotels und des Samen Museums gebucht. Da die Temperaturen in der Nacht auf -20°C gefallen waren, waren wir ganz froh, dass wir Thermoanzüge und Schuhe für die Tour bekamen. Nach kurzer Einweisung auf die Motorschlitten ging es auch schon los, mit zwei Runden um den See um ein Gefühl für das Gefährt zu bekommen. Anschließend fuhren wir Richtung Hotel. Dort angekommen hatten wir Zeit das Hotel und das Museum zu besichtigen.
Das Ice Hotel besteht aus einem Teil der jedes Jahr neu aufgebaut wird und einem zweiten Teil der das ganze Jahr steht. Sozusagen wurde der eine Teil des Ice Hotel in einen riesigen Kühlschrank gebaut. Die meisten Zimmer sind durch Künstler aus der ganzen Welt entworfen und einzigartig. Nur eines haben alle Zimmer gemeinsam, das Bett steht in einen Zimmer aus Eis und Schnee. Die Temperatur in den Zimmern beträgt kühle -5°C.
Jetzt ging es zu den Samen, den Uhreinwohnern von Lappland. In einem kleinen Museum konnten wir uns anschauen, wie diese Menschen bei Wind und Wetter bei und mit Ihren Rentieren lebten und immer noch leben. Eindrucksvoll war auch zu sehen, wie sich ihr Leben durch die Modernisierung gewandelt hat, sie ihre Traditionen aber dennoch pflegen. Auf dem Rundgang galt es auch mit dem wichtigsten Tier der Samen in Kontakt zu kommen, dem Rentier. In einem kleinen Gehege konnten wir 3 Tiere füttern und so lange wir Futter hatten durften wir die Tiere auch streicheln. Als die Tüte leer war, zogen die Tiere weiter. Der Abschluss bei den Samen war dann in der großen Jurte, in der es geräuchertes Rentier mit Preiselbeeren im Fladen gab. Die Tiere sind nicht nur süß und helfen dem Weihnachtsmann, nein sie schmecken auch gut.
Nun zurück ins Camp, wir starteten unsere Schneemobile und ab ging es durch die Dunkelheit. Auf dem See vor unserem Camp angekommen stellte unser Guide noch den Sportmodus im Motorschlitten ein und grinste. Die letzten Runden auf dem See ging es flott voran, auf der Geraden flogen wir mit knappen 100 Sachen über den Schnee und auch durch den Tiefschnee pflügten wir mit voller Leistung. Es machte riesigen Spaß.
Für den Abend heizten wir die Sauna auf dem See ein und schwitzten ein paar Runden, was bei der Kälte auch ganz gut tut. Zum Abschluss flackerten noch ein paar grüne Polarlichter am Horizont.
Am zweiten Tag im Camp hatten wir eine Tour mit Hundeschlitten gebucht. Hier wurden wir um 9 abgeholt und zur Hundestadion gebracht. Unser Guide wartete schon und wie man es sich vorstellt stand da ein waschechter Berliner. Zufällig war unsere Gruppe auch noch rein deutschsprachig. Nach einer kurzen Einweisung ging es zu den Schlitten. Die Hunde jaulten und bellten wie wild und machten damit klar, dass sie los wollen. Sobald die Bremse gelöst war, zogen die 5 Hunde sofort an und es ging aus der Station raus in die Natur. Die Tour führte uns durch den Wald und über zugefrorene Gewässer, das einzige was man hörte war der knirschende Schnee unter den Kufen und die Hunde, wie sie hechelten. Ein beeindruckendes Gefühl von 5 HP (Hundepower) gezogen zu werden. Bei der Pause im Wald gab es zur Stärkung einen Eintopf vom Lagerfeuer und wir hatten Gelegenheit die Hunde zu streicheln. Nach einiger Zeit wurden die Hunde wieder deutlich unruhiger und wollten los, einfach nur laufen. Nach guten 30 km Tour waren wir wieder zurück.
Am Abend lassen wir uns noch ein Steak vom Grill schmecken und bereiten uns auf die Weiterfahrt vor. Morgen früh geht es weiter in Richtung Süden, nach Hause.
Die Tage in Kiruna haben uns das Limit von Knut gezeigt. Bei -20°C muss die Standheizung ordentlich heizen, dass es im Auto erträglich bleibt. Wir waren sehr froh die 4kW Heizung zu haben, da sie fast auf voller Leistung über mehrere Tage lief. Leider ging nicht alles glatt. Unsere Frostsicherung im Wasser hat versagt und wir mussten unser Wasser auskippen, um die Pumpe zu schützen und auch das Radio hat etwas abbekommen. In unserem Radioschacht hat sich so viel Kondenswasser angesammelt, dass das Radio nicht mehr ging. Wir hoffen, dass es nach der Trocknung wieder läuft, sonst müssen wir auf den 3000km Heimweg viele Lieder selber singen.
Nach einer sehr ruhigen Nacht direkt an der Straße erwachten wir leicht eingeschneit an unserem Standplatz. Mit einem kurzen Frühstück im Bauch ging es dann auch los in Richtung Bodö, wir hatten nicht sehr viel Puffer um die Fähre zu bekommen.
Mit jedem gefahrenen Kilometer gewöhnten wir uns mehr und mehr an die vereisten Straßen. Es ist faszinierend wie viel Vertrauen man nach einer Weile in die Längsrillen in einer Eisdecke steckt. Die verschneite Landschaft zog an uns vorbei und nun stand das Hochplateau mit der Überquerung des Polarkreises an. Das Navi wies uns auf etwas schlechte Sicht hin die uns erwartet. Am Polarkreis angekommen schauten wir nicht schlecht als das Besucherzentrum geschlossen war und die Einfahrt von einer geschlossenen Schneedecke überzogen war. Wir versuchten uns bis zur Skulptur durchzuschlagen, aber ohne unsere Schuhe komplett mit Schnee zu füllen keine Chance. Mit ausreichendem Sicherheitsabstand machten wir unser Foto und dann zurück ins Auto und weiter Richtung Fähre.
Der Abstieg nach dem Polarkreis hatte es in sich, da es doch die ein oder andere steile Stelle gab, die auch mit Neuschnee überzogen war. Doch auch das war mit angepasster Geschwindigkeit kein Problem. Unser Ziel, das Fährterminal in Bodö, erreichten wir pünktlich zum Boarding der Fähre also keine Sekunde zu früh. So konnten wir noch gemütlich auf die Lofoten übersetzten. Als die Fähre kurz hinter den Hurtigruten den Hafen verlies war es stock finster und wir fuhren in kompletter Dunkelheit gen Lofoten.
Leider konnten wir auf hoher See keine Polarlichter erkennen und um die Berge der Lofoten hatten sich einige Wolken gesammelt. Auf den Lofoten steuerten wir einen Parkplatz in Å an, auf dem wir die Nacht verbrachten. Die Lofoten waren in einen dünnen Mantel aus Schnee gehüllt und zeigten sich von Ihrer schönen Seite. Bevor wir uns schlafen legten packte uns noch die Kreativität und wir machten noch Bilder mit Lichtmalerei.
In der Nacht merkten wir schon dass der Wind deutlich zunahm und am nächsten Morgen bemerkten wir auch den Regen. Ja es regnete und das nicht zu knapp. Der ganze Schnee war so gut wie weg. Da sich das schlechte Wetter mit der Tatsache paarte, dass heute der erste Tag komplett ohne Sonne war, also nur mit Dämmerlicht, hatten wir leichte Startschwierigkeiten. Geplant hatten wir die schönsten Orte von der BSC nochmal anzufahren, um diese im Winter zu erleben. Leider regnete es ständig und der böige Wind machte das Fahren auch nicht angenehmer. Uttakleiv Beach war der Strand den wir unbedingt sehen wollten. Doch schon alleine die Anfahrt erwies sich als knifflig, da die Straßen zum Teil vom Eis befreit waren oder auch nicht. Am Strand angekommen peitschte uns ein ordentlicher Wind entgegen, aber trotz des immer schwächer werdenden Dämmerlichts zieht dieser Strand einen in seinen Bann.
Nach diesem Stopp fuhren wir weiter Richtung Narvik, wir wollten soweit wie möglich kommen. Was sich als Herausforderung erwies, da die Straßen zum Teil abgetaut waren und es waren nur noch Reste der Eisschicht da. Hier hatten wir doch Probleme die Spur sauber zu halten. Nach sehr anstrengenden Kilometern stellten wir uns wieder außerhalb auf einen Parkplatz um die Nacht zu verbringen. Doch davor gab es noch eine leckere Portion Maultaschen.
Am nächsten Morgen geht es dann nach Schweden, genauer gesagt nach Kiruna.
Am Neujahrstag wollten wir früh starten, um unser ambitioniertes Ziel von Mo I Rana zu erreichen. Nach einer kurzen Nacht starteten wir um 10 Uhr in Trondheim bei 4°C und Regen. Der erste Teil der Strecke ging ganz locker von der Hand. Der Trondheimer Fjord ist ganz schön lang, aber solange wir an dessen Ufer entlang fuhren war die Straße frei. Das änderte sich ganz schnell als wir nach dem Fjord in die Berge fuhren. Die Straße wurde zunehmend vereister und der Fahrer kam immer mehr ins Schwitzen. Und kaum hatten wir uns halbwegs daran gewöhnt über vereiste Straßen zu fahren wurde es dunkel und das Schwierigkeitslevel stieg ins Unermessliche.
Beim Versuch anzuhalten, weil wir mit den eigenen Füßen testen wollten wie rutschig die Straße ist, sind wir fast an der Bushaltestelle vorbei gerutscht. Dabei wurde uns ins Bewusstsein gerufen, was wir eigentlich eh schon wussten: der Knut hat kein ABS. Also schön vorsichtig fahren und immer schön die drängelnden 56Tonner vorbei lassen. Irgendwie haben die entweder mehr Mut oder ein anderes Level von Wahnsinn.
Völlig entkräftet beschlossen wir um halb sieben auf einem Parkplatz neben der Straße zu campieren, ca. 80km vor unserem eigentlichen Etappenziel. Für ein Vesper haben wir ein paar Würste auf den Grill gelegt, das erste Mal grillen in 2019 im Schnee.
Kurz bevor wir schlafen gehen wollten entschieden wir noch die Langzeitbelichtung unserer Kameras zu testen. Also Stativ raus und minutenlang in der Kälte stehen bis die Kameras fertig belichtet haben. Und wenn in dieser Zeit ein Auto vorbeifuhr musste mal alles nochmal von vorne machen. Ein paar schöne Nachthimmelbilder sind dabei rausgekommen. Was uns etwas gestört hat war der vermeintliche Lichtsmog hinter einem Berg, der alle Bilder etwas aufhellte. Als letzten Akt des Abends versuchten wir uns noch an einem Timelapse des Nachthimmels mit der GoPro, der aber leider in die Hose ging weil sich nach zwei Minuten schon der Saugnapf der Kälte ergab. Aber immerhin gab es ein brauchbares Bild. Darauf schimmerte der Lichtsmog leicht grünlich. Daraufhin hörte man unsere Hände gegen die Stirn klatschen. Das war kein Lichtsmog, das waren Polarlichter! Nur dass sie so schwach waren, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen konnte. Sofort machten wir mit neuem Eifer noch mehr Bilder, aber irgendwann froren uns dann doch die Finger ab und wir verkrochen uns wieder in den warmen Knut.
Mit der Vorfreude bald richtige Polarlichter zu sehen, gingen wir schlafen mit dem Plan am nächsten Morgen früh zu starten, damit wir nach Möglichkeit in Bodö die Fähre um 15:30Uhr erwischen.
Nach einer doch kurzen aber sehr angenehmen Nacht auf Oslos Hausberg machten wir uns auf den Weg nach Trondheim, das Wetter war uns in Oslo noch wohlgesonnen und es scheint immer wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor. Doch leider änderte sich das kurz hinter Oslo und wir fuhren durch dichten Nebel und hatten Schwierigkeiten die Abzweigungen zu sehen. Zum Glück lichtete sich der Nebel nach einiger Zeit und wir konnten bei guten Wetter weiter fahren. Die Landschaft verwandelte sich zunehmend in eine traumhafte Winterlandschaft mit zugefrorenen Seen und Flüssen, verschneiten Bäumen und vereisten Straßen. Die Route führte uns über ein Hochplateau mit zarten 800m ü.N. das reichte aus um die Temperatur auf -15°C bis -20°C zu senken. Bei einem Tankstopp merkten wir erst wie kalt es ist, als das Scheibenputzwasser der Tankstelle beim Auftragen auf den Spiegel sofort zu Eis erstarrte und wir den Dreck nicht weg wischten sondern kratzten.
Auf der weiteren Reise Richtung Trondheim wurde es dann nur noch wärmer. Es wurde so warm, dass es in Trondheim nur noch regnete und kein Schnee mehr da war. In Trondheim besuchten wir Freunde mit dem Ziel zusammen Silvester zu feiern. Da wir an Silvester nicht fahren mussten, nutzten wir die Gelegenheit und schliefen erst mal aus. Nach einen kurzen Frühtstück erkundeten wir die Stadt bei immer wieder einsetzendem Regen. Mit Einsetzen der Dunkelheit erledigten wir noch den ein oder anderen Einkauf bevor es ans Kochen für Silvester ging. Wir wurden mit leckerem Lachs und Gemüse verwöhnt. Kurz vor 12 ging es dann in die Stadt, um das Feuerwerk von der Festung zu bestaunen und mit Schampus auf das neue Jahr anzustoßen.
Hier nutzen wir die Gelegenheit allen noch ein frohes neues Jahr2019 zu wünschen, bleibt gesund und genießt das Leben.
Passend zum Titel unserer Tour starteten wir bei ein paar Grad unter null früh morgens in Richtung Norden. Als ambitioniertes Ziel setzten wir uns Schweden zu erreichen, um am nächsten Tag mehr Zeit zu haben die Etappe Richtung Oslo zu schaffen. Bis Hamburg lief auch soweit alles super. Kurz vor Fehmarn quittierte dann der rechte Scheibenwischer seinen Dienst. Da das Wetter den Einsatz eines Wischers empfiehlt, stellten wir uns kurzer Hand in Burg auf Fehmarn auf einen Stellplatz und fingen erstmal an das Armaturenbrett zu entfernen. Hier hatten wir nur einen Blick auf den Wischermotor, der aber keine Auffälligkeiten hatte, also machten wir uns bei zartem Nieselregen und etwas Dunkelheit an die Arbeit die Abdeckung des Wischergestänges freizulegen und wer hätte es gedacht: nichts. Alles i.O. Dann fiel es uns aber wie Schuppen von den Augen, dass nur die Mutter, die den Wischerarm auf den Konus presst, zu locker war und es deswegen keinen Kraftschluss mehr gab. Nach dem wir alles wieder zusammengebaut hatten und alle Muttern fest waren, liefen beide Wischer einwandfrei. Somit konnten wir beruhigt schlafen gehen.
Die erste Nacht war sehr angenehm, bei deutlichen Plusgraden auch noch kein Problem.
Nun konnten wir die Fähre von Puttgarden nehmen und anschließend nicht die Öresundbrücke wie beim letzten Mal, nein diesmal führte uns die Tour über die Fähre Helsingor/ Helsingborg richtung Göteburg.
Um es noch bei Zeiten nach Oslo zu schaffen beschlossen wir Gas zu geben und fuhren in einem Rutsch durch. Anhalten nur zum pinkeln und tanken. Um kurz nach sieben sind wir in Oslo am Hafen angekommen und haben für 10€ ein 2-Stunden-Parkticket gelöst. Genug Zeit für eine schnelle Sightseeingtour durch die Stadt. Sehr viel länger muss auch nicht sein bei Temperaturen um die -4°C. Also sind wir kurz auf das Dach der Oper gelaufen, das komplett eingefroren war, und danach zum Aufwärmen in den Hauptbahnhof. Nach einem Bild mit dem Löwen gingen wir am Königspalast und dem Rathaus vorbei in einer großen Runde wieder zurück zum Knut. Beim Marsch durch die Innenstadt konnten wir uns auch gleich daran gewöhnen auf glatten Wegen und Eisplatten zu laufen.
Um einen guten und vor allem kostenfreien Stellplatz für die Nacht zu ergattern, fuhren wir hoch zur Skisprungschanze am Holmenkollen. Dort gibt es neben dem super Ausblick auch einen guten Parkplatz mit Dixiklo. Was will man mehr? Neben uns campiert ein Wolfsburger mit einem VW-Caddy.
Nach Nudeln mit Pesto zum Abendessen haben wir uns die Skisprungschanze nochmal genauer angeschaut. Die freitragende Konstruktion der Schanze ist genauso beeindruckend wie die Arena in der Senke nach dem Landehügel. Danach liefen wir noch durch das Biathlon Stadion, während dort gerade allmählich alle Lichter ausgeschaltet wurden.
Um kurz nach zwölf legten wir uns ins Bett, mit dem Plan um sieben wieder aufzustehen. Die nächste Etappe geht bis Trondheim und wir haben vor alles Tageslicht zu nutzen das wir bekommen.
Gut eineinhalb Jahre sind nun vergangen seit unserem letzten Eintrag in diesen Blog und damit seit der BSC-Rally. Nun sind wir wieder unterwegs, wieder in den Norden, dieses Mal mit Eiszapfen.
Aber der Reihe nach. Es ist einiges passiert seit der Rally. Der Knut hat einige Updates bekommen und hat auch so einiges gesehen. Davon wollen wir nun als erstes ein kurzes Update geben.
Als wir den Knut nach der Rally abgestellt haben hatte er 20200km auf dem Tacho. Nun sind es 30500km. Wir haben seither viel erlebt mit unserem Spaßmobil und dabei auch viel Strecke gemacht. Einer der ersten Einsätze nah der Rally war beim Nature One, wo schnell klar wurde, dass der Knut das perfekte Festivalauto ist. Daraufhin kamen 2017 noch mehrere Wochenendeinsätze, zum Beispiel zu Geburtstagen und beim Endurofahren als rollendes Schlafzimmer oder am Glemseck als Basislager für gestresste Flaggenschwenker. Eine besondere Tour haben wir im November noch gemacht, wo wir auf den Geburtstag von Jens eingeladen waren und somit nochmal die Jungs getroffen haben, die wir am Nordkap kennen gelernt haben.
Erwähnenswert finde ich noch, dass der Knut seit dem Sommer 2017 ein neues Domizil hat. Wir haben eine Werkstatt angemietet in die auch kleine Feuerwehrautos passen. Somit steht der Gute nicht nur trocken, sondern auch warm und wir haben die Möglichkeit auch im Winter am Knut zu arbeiten.
An einem Wochenende im Frühjahr durften wir den Knut voller Stolz auf dem Tag der offenen Tür vom Gartenmöbelcenter Klink präsentieren, unserem Hauptsponsor bei der Rally.
Größere Touren wurden dann doch erst wieder 2018 vollzogen. Nach dem ersten Einsatz bei Paddys dreißigsten Geburtstag war es im Mai soweit für die nächste große Tour. Beim Stierfest wurde die Dachlast des Autos mal auf die Probe gestellt. Dank neuen Dachsofa kein Problem. Im Anschluss daran sind Axel, Martin und ich eine schöne Runde durch die Alpen gefahren, mit dem Ziel Monza. Auf dem Weg dahin haben wir in Innsbruck zu acht im Knut Bier getrunken, am Kalterer See sechs Flaschen Wein geleert, in Meran Salami gekauft und in Riva am Gardasee gefrühstückt. Den doppelten Espresso auf dem Jaufenpass hatten wir uns ebenso verdient, wie die selbst gegrillten Doraden am südlichen Ufer des Gardasees. Nach einem erfolgreichen Wochenende beim CafeRacer Festival auf der historischen Rennstrecke von Monza, kam eine anstrengende Heimreise.
Der Paddy und die Svenja sind dann im Juni wieder gen Norden gefahren. Diesmal nicht ganz so weit wie letztes Mal, das Ziel war Fehmarn. Begleitet von zwei VW-Bussen von Paddys Kollegen gab es eine entspannte Woche am Ostseestrand mit Wagenburgen, Windfangzäunen und schönen Grillabenden. Wenn der Wind dann aus der Richtigen Richtung wehte hat sich der Paddy in die Wellen geschmissen und sich vom Kite in alle Richtungen ziehen lassen. Zum Abschluss des Urlaubs gab es dann noch ein kleines Experiment. Würde es jemand auffallen wenn sich ein kleines rotes Feuerwehrauto, flankiert von zwei T3-Bussen, auf das Midsommer Bullifestival auf Fehmarn schleicht? Ja, es fällt auf. Stört aber keinen, der Knut wird einfach mit in die Bande aufgenommen. Was dann schon ärgerlicher war, war das Wetter beim Bullifestival. Unwetter mit starkem Wind und Hagel bis der Boden weiß ist, kann auch dem frohesten Gemüt etwas die Urlaubsstimmung „verhageln“. Insgesamt aber doch ein guter Urlaub, schließlich lässt es sich bei schlechtem Wetter ja auch wunderbar im Knut aushalten.
Ende Juni war ich dann noch auf einem Sprintrennen in Spa-Francochamps. Da konnte der Knut mal wieder alle seine Stärken als Reisemobil, Schlafzimmer, Einsatzzentrale und mobile Disco ausspielen. Und als Ralph, Nina und Emma nach einem haarsträubenden Unfall auf der Autobahn nahe der belgischen Grenze auf einmal ohne Auto da standen, hat der Knut auch diese drei noch mit aufgenommen und wohlbehalten nach Hause gebracht.
Nach einer kurzen Standzeit im Juli, ging es im August wieder auf die Piste. Nach einem spontanen Entschluss sind Carina und ich nach einem Wochenende Endurofahren in Warching in unseren ersten gemeinsamen Urlaub gestartet. Aus dem Plan nach Südfrankreich zu fahren wurde ein schöner Roadtrip durch Süddeutschland, zu Gunsten geringerer Fahrzeiten und mehr Entspannung. Über das Erdinger Rutschenparadies und den Chiemsee ging es nach Garmisch Partenkirchen. Von dort ins Allgäu und über den Pfänder nach Friedrichshafen. Nach drei Tagen Am Bodensee war dann auch dieser Urlaub leider schon wieder vorbei, was dadurch etwas erträglicher wurde, dass das Wetter eh gerade erst wieder schlechter wurde.
Vor der großen Tour in den hohen Norden, schnappten sich Paddy und Svenja den Knut für einen Ausflug nach Slowenien ins Soca Tal. Der Weg dorthin führte die beiden über den Reschen Pass mit einem Stop in Nauders, durch Süd Tirol in die traumhafte Welt der Dolomiten. Hier ging es vom Toblacher See aus hinauf zu den drei Zinnen bei wunderbarem Wetter. Nach einer genialen Anreise ins Soca Tal stand hier auch das Erkunden der Gegend mit dem Mountainbike und einem Raft an. Leider ging hier die Zeit viel zu schnell vorbei und der Weg führte über Villach zurück nach Hause. In den Bergen fiel die Temperatur nachts schon im September unter den Gefrierpunkt, ein guter Test für die Tour im Winter.