Nach einer sehr ruhigen Nacht direkt an der Straße erwachten wir leicht eingeschneit an unserem Standplatz. Mit einem kurzen Frühstück im Bauch ging es dann auch los in Richtung Bodö, wir hatten nicht sehr viel Puffer um die Fähre zu bekommen.
Mit jedem gefahrenen Kilometer gewöhnten wir uns mehr und mehr an die vereisten Straßen. Es ist faszinierend wie viel Vertrauen man nach einer Weile in die Längsrillen in einer Eisdecke steckt. Die verschneite Landschaft zog an uns vorbei und nun stand das Hochplateau mit der Überquerung des Polarkreises an. Das Navi wies uns auf etwas schlechte Sicht hin die uns erwartet. Am Polarkreis angekommen schauten wir nicht schlecht als das Besucherzentrum geschlossen war und die Einfahrt von einer geschlossenen Schneedecke überzogen war. Wir versuchten uns bis zur Skulptur durchzuschlagen, aber ohne unsere Schuhe komplett mit Schnee zu füllen keine Chance. Mit ausreichendem Sicherheitsabstand machten wir unser Foto und dann zurück ins Auto und weiter Richtung Fähre.
Der Abstieg nach dem Polarkreis hatte es in sich, da es doch die ein oder andere steile Stelle gab, die auch mit Neuschnee überzogen war. Doch auch das war mit angepasster Geschwindigkeit kein Problem. Unser Ziel, das Fährterminal in Bodö, erreichten wir pünktlich zum Boarding der Fähre also keine Sekunde zu früh. So konnten wir noch gemütlich auf die Lofoten übersetzten. Als die Fähre kurz hinter den Hurtigruten den Hafen verlies war es stock finster und wir fuhren in kompletter Dunkelheit gen Lofoten.
Leider konnten wir auf hoher See keine Polarlichter erkennen und um die Berge der Lofoten hatten sich einige Wolken gesammelt. Auf den Lofoten steuerten wir einen Parkplatz in Å an, auf dem wir die Nacht verbrachten. Die Lofoten waren in einen dünnen Mantel aus Schnee gehüllt und zeigten sich von Ihrer schönen Seite. Bevor wir uns schlafen legten packte uns noch die Kreativität und wir machten noch Bilder mit Lichtmalerei.
In der Nacht merkten wir schon dass der Wind deutlich zunahm und am nächsten Morgen bemerkten wir auch den Regen. Ja es regnete und das nicht zu knapp. Der ganze Schnee war so gut wie weg. Da sich das schlechte Wetter mit der Tatsache paarte, dass heute der erste Tag komplett ohne Sonne war, also nur mit Dämmerlicht, hatten wir leichte Startschwierigkeiten. Geplant hatten wir die schönsten Orte von der BSC nochmal anzufahren, um diese im Winter zu erleben. Leider regnete es ständig und der böige Wind machte das Fahren auch nicht angenehmer. Uttakleiv Beach war der Strand den wir unbedingt sehen wollten. Doch schon alleine die Anfahrt erwies sich als knifflig, da die Straßen zum Teil vom Eis befreit waren oder auch nicht. Am Strand angekommen peitschte uns ein ordentlicher Wind entgegen, aber trotz des immer schwächer werdenden Dämmerlichts zieht dieser Strand einen in seinen Bann.
Nach diesem Stopp fuhren wir weiter Richtung Narvik, wir wollten soweit wie möglich kommen. Was sich als Herausforderung erwies, da die Straßen zum Teil abgetaut waren und es waren nur noch Reste der Eisschicht da. Hier hatten wir doch Probleme die Spur sauber zu halten. Nach sehr anstrengenden Kilometern stellten wir uns wieder außerhalb auf einen Parkplatz um die Nacht zu verbringen. Doch davor gab es noch eine leckere Portion Maultaschen.
Am nächsten Morgen geht es dann nach Schweden, genauer gesagt nach Kiruna.