Heute steht es nun an, das Nordkap. Beide sind wir gespannt, wie es denn sein wird, so am nördlichsten Ende von Europa. Bis dahin trennen uns aber noch einige hundert Kilometer, daher alles der Reihe nach.
Morgens sind wir wie jeden Tag gestartet. Auf der E6 nach Norden ging es dann über einen Pass. Mit noch reichlich Schnee an den Seiten und einer atemberaubenden Aussicht auf, wer hätte es gedacht, einen Fjord. Hier hatten wir aber zum ersten die Chance einen Blick auf die Barentssee zu werfen. Lange waren wir auch nicht alleine, bis sich weitere Teams zu uns gesellten, um eine kleine Pause zu machen. So wirklich alleine ist man hier nie.
Gegen später bot sich uns noch einmal die Möglichkeit einen kleinen Fjord, mit unaussprechlichem Namen zu umrunden. Diese kleine Nebenstraße, führte uns zu Wasserfällen und Sturzbächen, die aus den Bergen ins Tal schossen. In diesem Idyll fühlen nicht nur wir uns wohl, sondern auch die Helfer des Weihnachtsmannes. Auf der Straße kreuzen immer wieder Rentiere unseren Weg und auf dem Weg zum Nordkap wurden es noch mehr. Diese Tiere haben die Ruhe weg. Auch wenn man mit 70km/h an den grasenden Tieren vorbei fährt, bleiben sie einfach stehen, schauen mal verdutzt nach oben und grasen weiter.
Nach weiteren Kilometern kam dann der Abzweig ans Nordkap. Voller Vorfreude durchfuhren wir kleine Fischerdörfer, Buchten, Klippenstraßen und Tunnel. Und einer dieser Tunnel war einzigartig. Der Nordkaptunnel ist 6,8km lang durch den Stein getrieben und an seiner tiefsten Stelle 220m unter dem Wasserspiegel. Die Steigung im Tunnel zwang uns ordentlich zurück zu schalten, was wir so noch selten wirklich mussten. Da der Tunnel auch die einzige Landverbindung ist, begegnen sich hier Schwerlastverkehr, Wohnmobile und Radfahrer. Ja Radfahrer die im Tunnel schieben müssen, da es einfach zu steil ist. Sachen gibt’s.
Auf der letzten Insel angekommen fuhren wir bis an den Eingang des Nordkaps um es mal aus der Ferne zu sehen. Danach drehten wir um und stellten uns auf einen Parkplatz und kochten uns was. Da wir durch die Rally auf das Gelände durften, nach dem das Besucherzentrum geschlossen ist, entschlossen wir uns kurz davor alles anzusehen, um danach mit dem Auto so weit nördlich zu stehen wie es nur geht. In der Nacht um 2 (Nacht ist etwas übertrieben, denn es war so hell wie den ganzen Tag schon) war es dann endlich soweit, wir standen vor dem Globus und konnten unser Bild machen. Wie der Zufall es so will trafen wir davor zwei Jungs aus Mainz, die unsere Sache so cool fanden, dass sie uns mit Ihrer Drohne noch ein paar starke Bilder aus der Luft schossen. Nochmal ein dickes Dankeschön an Jens und Thorsten, schaut doch auch mal bei ihnen auf der Facebookseite https://www.facebook.com/gypsyjeffred/ vorbei, die beiden sind gerade auf einer Europatour.
Das geschaffte Ziel feierten wir noch mit ein paar Bier im Knut, bei molligen 20° und schrieben unsere Postkarten, bis wir erschöpft ins Bett fielen um ein paar Stunden später in Richtung Finnland und russischer Grenze zu starten.