Der Start in den Tag war sehr international. Deutsche Reisegruppe bei englischen Wetter auf russischen Straßen. Es stand uns ein 12-Stunden-Tag bevor, um in den Süden zu kommen nach Petrosawodsk. Die ersten 10 Stunden sind nicht weiter erwähnenswert. Eine lange, meist gerade Straße durch den Wald. Das einzig interessante hier waren die haarsträubenden Überholmanöver der Russen und das sich ständig wechselnde Wetter.
Das änderte sich aber als wir in Petrosawodsk ankamen und durch die Stadt in Richtung Onega See fuhren. Die Stadt machte einen verwahrlosten und chaotischen Eindruck. Die Navigation war schwierig, da man kein einziges Schild entziffern konnte und ständig Schlaglöchern ausweichen musste. Wir reden nicht von deutschen mini pups Schlaglöchern, sondern einem Minenfeld aus Schlaglöcher. Erst fanden wir keinen geeigneten Platz, um an dem See zu campen, doch durch das Nachfragen mit unserem „Reden ohne Worte“ Buch und einer Dame an der Tankstelle, die überraschend gut Englisch sprechen konnte, fanden wir schließlich einen super schönen Platz am See. Da wir alle doch ziemlich kaputt waren, blieben wir hier und verbrachten die Nacht mit Seeblick. Nur die Heerscharen an Stechmücken waren bei der Idylle ein kleiner Dorn im Auge, aber mit genügend Mückenspray war auch das auszuhalten. Heute war auch seit langem die erste Nacht, in der die Sonne wieder so richtig unterging und es eine Zeit lang dämmrig war. Was so 700km südlicher alles ausmachen.